Zwei Männer revolutionieren die Frauenwelt!
Sie sind echte Frauenversteher! Sie wissen genau, worauf die weibliche Welt gewartet hat. Pinke Einweghandschuhe in kleinen Plastiktütchen revolutionieren momentan das tägliche Leben der Frauen in unserem Land.

Und da soll mal einer sagen, dass Männer keine genialen Ideen für Frauen haben! Eugen Raimkulow und André Ritterswürden stellten in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ ihre, man kann es wohl kaum anders ausdrücken, Revolution für die Frau vor: Einweghandschuhe. Aber nicht nur einfache Einweghandschuhe, sondern die sind sogar pink! Pink, Leute! Da fahren alle Frauen einfach richtig drauf ab! Ralf Dümmel schlug sofort zu und unterbreitete den beiden Gründern einen Deal. Und nicht nur das. Die beiden haben sich so richtig was bei gedacht:
Als die beiden in eine Frauen-WG (Eine WG, deren Frauenanteil ≥ dem Männeranteil ist. Vermutlich.) zogen, wurden sie, als sie im Mülleimer im Badezimmer herumwühlten, fündig: Menstruationsprodukte! Schrecklich! Was die beiden damals im Biologieunterricht für eine Horrorgeschichte hielten, war offensichtlich tatsächlich real: Ein Teil der Menschheit hat regelmäßig seine Menstruation!
Von dieser Erkenntnis mussten sich die zwei Genies erst mal erholen. Damit konnte nun wirklich niemand rechnen. Und was fällt diesen Menschen ein, ihre benutzen Menstruationsprodukte einfach im Mülleimer im Badezimmer zu entsorgen? Ihre Recherchen zeigten, dass potenziell 50,7 % der deutschen von dieser sogenannten Menstruation betroffen sind. Doch die zwei sind ja nicht auf den Kopf gefallen. Eine Lösung für diese Menschen musste her.
So gelang es den beiden, sich vollständig in die Situation der Betroffenen hineinzudenken und all die Probleme dieser Menschen nachzufühlen. Das Erste, was auffiel, war, dass ganz offensichtlich der eigene Körper eklig ist und am besten nicht mit der Hand berührt werden sollte. Das zweite ist, dass der Vorgang der Menstruation so versteckt und schambehaftet wie möglich sein muss, denn normale Menschen (Männer wie die beiden) dürfen auf keinen Fall auch nur ansatzweise mit den Hinterlassenschaften dieses absolut unnatürlichen Verhaltens der menstruierenden belästigt werden.
Die Lösung lag wirklich nahe: Einweghandschuhe (Witzig, dass noch keine Frau auf diese geniale Idee gekommen ist)! Nur wären normale Einweghandschuhe natürlich viel zu kompliziert für Frauen. Die sind ja nicht pink und auch nicht einzeln verpackt. So dachten sich diese beiden selbst ernannten Frauenversteher, dass es an der Zeit ist, das zu ändern. Sie gründeten ein Start-up, mit dem sie künftig die menstruierende Welt mit einzeln verpackten pinken Einweghandschuhen versorgen möchten. Mit diesen ersparen sich die Leute das eklige Anfassen ihres eigenen Körpers und können anschließend die Hygieneprodukte, dank eines integrierten Klebestreifens, diskret verpackt entsorgen. So muss nie wieder ein Mann erschrecken, wenn er in der WG im Badezimmermülleimer rumwühlt und aus Versehen einen Tampon oder eine Binde entdeckt. Und wie der Mann von Welt weiß: Händewaschen ist was für Weicheier! Mit den Einweghandschuhen kommen jetzt auch Frauen in den Genuss, selbstbewusst am Waschbecken vorbeilaufen zu können. Selbst während der Periode. Der Umwelt zuliebe sind die Handschuhe, wenn man sie unbenutzt in den Gelben Sack gibt, rein theoretisch eventuell sogar recycelbar. Und pink sind die Handschuhe auch falls ich das noch nicht erwähnt hatte!
Innovation hat natürlich auch ihren Preis. So sind die Pinky-Einweghandschuhe bei 3 € für 12 Stück (0,25 € pro Handschuh) definitiv kein Schnäppchen. Natürlich könnte man auch einen 100er-Karton mit Einweghandschuhen für 9 € (0,09 € pro Handschuh) kaufen, aber die sind dann halt nicht pink und nicht einzeln verpackt. Ich meine, jeder bei der Feuerwehr kennt den Trick: Ü-Ei essen, gelbes Ding im inneren leeren, zwei Handschuhe aus dem 100er-Pack zusammengerollt reinpacken und man hat für Notfälle immer welche in der Jacke. Aber für Frauen ist das natürlich zu kompliziert. Zudem sind die Handschuhe dann nicht pink!

Ich meine, natürlich können wir Männer gute Ideen haben, die Menschen in der Menstruation helfen können. So wäre es zum Beispiel eine gute Idee, wenn jeder Mann einen kleinen Mülleimer im Badezimmer hätte. Oder in öffentlichen Toiletten Hygieneartikel für Frauen bereitstünden. Allgemein könnte man Menstruationsprodukte kostenlos oder zumindest stark subventioniert anbieten und auch an öffentlichen Stellen ausgeben. Man könnte gesellschaftlich das Thema enttabuisieren und aufklären, aber das würde ja tatsächlich Arbeit bedeuten.
Doch etwas Gutes hat diese Entwicklung tatsächlich: Das Thema Menstruation wird breit diskutiert und vielleicht ist das der nötige Funke, der den einen oder anderen Mann dazu anregt, sich mit dem Thema Menstruation ernsthaft zu beschäftigen.