Das C in CDU steht für...
Ja wofür eigentlich? Diese Frage stelle ich mir immer öfter.

Nun, lange hielt sich das Gerücht, dass das C in CDU für „Christlich“ stehen würde. Ich halte das für nicht plausibel. Im Folgenden dazu zwei aktuelle Beispiele und einige Gedanken.
Thorsten Frei
Ich schrieb schon in meinem letzten Blogbeitrag „Wie viele Stimmen ist ein Menschenleben wert?“ über die aktuelle Situation in Afghanistan, in dem ich unter anderem Thorsten Frei (stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) dafür kritisierte, wie er wenige Tage vor der Eroberung Kabuls durch die islamistischen Terroristen der Taliban noch meinte, dass Afghanistan sicher sei.
Kurz nach der Veröffentlichung des Beitrags legte Thorsten Frei nach.
[...] Die #Afghanen sind gefordert, selbst für ihre #Zukunft zu kämpfen, zumal die #Taliban nominell deutlich unterlegen sind. Aber gerade, weil man sehr viel in die #Ausbildung der #Soldaten, die #Infrastruktur, und die #Bildung investiert hat, ist es umso bedauerlicher, dass alles in wenigen Tagen weggespült wird und gut ausgebildete Soldaten ihre #Waffen niederlegen. [...]
- Thorsten Frei[:]
Dieser an Zynismus kaum zu übertreffende Stammtischausspruch des mal wieder am braunen Rand fischenden Herrn Frei ist an Widerlichkeit wohl kaum zu übertreffen. Vor allem, wenn man sich anschaut, wie die Realität aussieht. Herr Frei, wollen Sie uns eventuell noch erklären, wie genau der erfolgreiche Weg der afghanischen Streitkräfte gegen die Taliban hätte aussehen können, oder schreiben Sie mal wieder nur genau das, was Leute nach vier Bier am Morgen bei Ihrem Frühschoppen am Stammtisch hören wollen? Ach, und wenn Sie schon dabei sind: Wie viele Biere am Morgen brauchen Sie, um auf Facebook auch noch den Nahostkonflikt zu lösen, die letzte Stelle von Pi zu berechnen und ein Butterbrot zu erfinden, das immer auf der Unterseite landet?
Aber das Thema ist zu ernst, um darüber zu scherzen. Leute mit wirklich fundiertem Wissen widersprechen Ihnen, Herr Frei. Darunter auch zum Beispiel der Soziologe Aladin El-Mafaalan von der Universität Osnabrück, der das Verhalten der afghanischen Soldaten als „hochrational“ bezeichnete.[:]
Was passiert, wenn man sich gegen die Taliban stellt, das sieht man auch in nachfolgendem Video:
Armin Laschet
Armin Laschet gibt sich gerne christlich, ist dabei aber durch und durch rückständiger Fundamentalist. „2015 darf sich nicht wiederholen“, meinte der Kanzlerkandidat der Union zu den Bildern der verzweifelten Menschen in Kabul.[:] 2015, als wir in Deutschland uns ein Herz fassten und Menschen, die unsere Hilfe brauchten, aufnahmen. Als wir als Gesellschaft zusammenstanden und das zeigten, was man wohl Nächstenliebe nennt.
Aber Herr Laschet hat natürlich den Durchblick. Zwar findet er es sehr schlimm, wenn Menschen wie damals im Jahre 2015 geholfen wird, aber Afghanistan regt wohl doch etwas in Laschet. So raffte er all seine Güte, seine ganze Sympathie für Menschen in Notsituationen zusammen und erklärte großzügig, dass er garantiert, alle Ortskräfte aus Afghanistan nach Deutschland zu holen. Falls er im September gewählt wird.aed Was wirkt, wie der billige Erpressungsversuch eines Kleinkriminellen wäre fast schon lustig, wenn es dabei nicht um das Leben von vielen, vielen Menschen gehen würde.
Die Schöpfung
Doch auch gegen den Kohleausstieg und gegen effizienten Klimaschutz stellte sich Laschet in NRW vehement.[:]Das C der CDU nahm daher schon lange Reißaus.
Die Schöpfung interessiert die Union nicht. Der Profit einzelner Mitglieder und Mandatsträger steht im Vordergrund der Tätigkeiten der Union. Dazu schrieb ich bereits in „Der Unionssumpf“.
Viel zu oft verwechselt die Union das Bewahren der Schöpfung mit dem Bewahren der schlechten Angewohnheiten und maroder Strukturen der letzten paar Jahrzehnten. Dass wir nur einen Planeten haben, auf dem wir Leben, das hat die Union noch nicht verstanden.
Und was ist jetzt mit dem C?
Das C ist der unnötigste Teil an der CDU. Mit jenen Werten, die mir einst als christliche Werte verkauft wurden, hat die Union zumindest nichts gemeinsam. Die Botschaften von Nächstenliebe, Gemeinschaft, Zusammenhalt und dem Sieg des Lebens über den Tod und damit das, was wir Hoffnung nennen, all das findet sich nicht in den Parteien mit C.