40 Wale am Tag für Margarine und Waschpulver
Bis zu 40 Wale am Tag. Das war die Fangmenge der deutschen Walfänger. Benötigt wurden die Tiere für die heimische Produktion von Margarine und Waschpulver.

Die Fettlücke
Der Begriff Fettlücke bezeichnete einen Teil des Rohstoffmangels des Deutschen Reiches in den 1930er Jahren, während der Bedarf im Inland an Fetten und Ölen für industrielle Zwecke wie für Nahrungsmittel nicht von der Produktion im Deutschen Reich gedeckt werden konnte und Fette aus dem Ausland im großen Stil importiert werden mussten.[:] Nun passte das natürlich ganz und gar nicht in die Politik der Nationalsozialisten und schon gar nicht in die Pläne zur Kriegsvorbereitung. Das Deutsche Reich solle autark versorgt werden. So beschlossen die deutschen Unternehmen dafür die gigantischen Meeressäuger im großen Stil zu jagen.[:]
Margarine und Waschpulver
Das beliebte Streichfett ist heute aus kaum einer Küche mehr wegzudenken. Ob beim backen oder kochen, Margarine ist auch heute noch in fast jedem Haushalt zu finden. Durch den enormen Aufschwung, den momentan die vegetarische und vegane Ernährung in unserer Bevölkerung erfährt, wird auch Margarine immer beliebter. Als veganer Ersatz zur Butter ladet sie immer häufiger in den Einkaufstaschen in Deutschland. Milch, Wasser, Nierenfett und Lab oder zerstoßenes Kuheuter. Das waren die Zutaten, aus denen der französische Chemiker Hippolyte Mège Mouriès 1869 die erste Margarine produzierte. Napoleon III. hatte damit eine effektive Möglichkeit zur Versorgung seiner Truppen mit Fett.[:] Heute wird Margarine natürlich anders hergestellt, jedoch nicht zwingend rein pflanzlich.[:]
Doch nicht nur Margarine, sondern auch Waschpulver benötigt Fett als Grundstoff. So kam zusammen, was zusammen kommen musste: Der Margarinefabrikant Walter Rau und der Seifen- und Waschmittelhersteller Hugo Henkel, dessen Waschmittel „Persil“ noch heute in vielen Haushalten steht, gründeten gemeinsam die „Erste Deutsche Walfang-Gesellschaft“.[:] Mit dieser vom NS-Schreckensregime unterstützten Gesellschaft gingen sie auf Raubzug in den Meeren, um möglichst viele der Meeressäuger zu töten.

40 Wale am Tag
Bis zu 40 der Meeresgiganten töteten die deutschen Walfänger in der Antarktis und verschifften die gewonnenen Rohstoffe in das Deutsche Reich.[:] Die Wale wurden dabei meist von kleineren Booten aus gejagt und mit Harpunen beschossen. Die Tiere starben meist nicht durch den in ihrem Körper steckenden Metallbolzen mit Widerhaken, sondern mussten erst erschossen oder erstochen werden. Anschließend schleppte man die Kadaver zu den größeren Mutterschiffen, auf denen der Wal dann in kürzester Zeit erlegt wurde.[:] So nahm der weltweite Bestand der Wale rapide ab und schon nach kurzer Zeit machten sich die ungeheuerlichen Fangmengen bemerkbar. Der Mensch zerstörte das Ökosystem, das ihn am Leben hielt (Ich sehe Parallelen zur heutigen Zeit).[:]
Heute
Auch heute werden noch Wale gefangen. So rücken in Norwegen immer noch Walfangschiffe aus und töten hunderte Wale jährlich.[:] Zwar erholen sich die Bestände vieler Arten zum Teil wieder, jedoch sogt die Schifffahrt und die Verschmutzung der Meere dafür, dass die Wale weiterhin bedroht sind.[:]